Mondi zu Besuch in Haiti

Im Juli/August war es endlich wieder soweit: die Reise zu unserem Waisenhaus in Les Cayes stand nach coronabedingter Zwangspause endlich an! Nachdem zuletzt 2019 ein Team aus Deutschland den Weg nach Haiti auf sich genommen hatte, machte Mondi sich auf die Reise, um sich für knapp zwei Wochen ein eigenes Bild von der Lage vor Ort im Waisenhaus zu machen.

Unsere Studenten
Gleich nach Ankunft in der Hauptstadt Port-au-Prince stand ein Treffen mit unseren beiden Studenten Jean und Obed auf der Tagesplanung. Beiden gefällt nach wie vor ihr Studium und Mondi hat erfreut festgestellt, dass sie zu jungen Erwachsenen herangereift sind. Jean beendet voraussichtlich sein Pharmazie-Studium im Dezember und möchte anschließend im Rahmen eines halbjährigen Praktikums erste praktische Erfahrungen sammeln, bevor er sich auf Jobsuche begibt. Obed studiert weiterhin begeistert Bauingenieurwesen und befindet sich momentan im vierten Semester.


Leitungsteam im Waisenhaus
Am nächsten Morgen stand die Weiterreise nach Les Cayes zum Waisenhaus an. Unter anderem hat Mondi die Zeit genutzt, sich mit dem Leitungsteam und allen Mitarbeiter:innen über die Zusammenarbeit im Team auszutauschen, um zukünftig Leitungsprozesse zu optimieren.  Erfreulicherweise konnten weitere Engagierte für unser Projekt gefunden werden – so wird das aktuelle Leitungsteam in Zukunft zusätzlich von Pastor Clement und Jilou unterstützt. Pastor Clement wird ein bis zweimal im Monat mit dem Leitungsteam zusammenkommen, um offene Punkte und angefallene Probleme gemeinsam zu diskutieren. Jilou ist schon mehrere Jahre für das Waisenhaus tätig: so hat er das gesamte Mobiliar des Waisenhauses angefertigt und ist unsere Anlaufstelle, wenn wir Hilfe bei Schreinerarbeiten im und am Haus benötigen. Zusätzlich ist er ein leidenschaftlicher Musiker und gibt sein Wissen im Musikunterricht für die Kinder weiter. Wir sind der Meinung, dass die Beiden eine Bereicherung für das bereits bestehende Leitungsteam sind.

Unsere Kinder
Zusätzlich nahm Mondi sich die Zeit mit jedem Kind in einem offenen und ehrlichen Einzelgespräch über die aktuellen Bedürfnisse der Kinder zu sprechen. Die Kinder gaben Rückmeldung, wie zufrieden sie mit der Heimleitung und den Mitarbeiter:innen sind, wodurch Mondi sich ein ganzheitliches Bild machen konnte.

Die erfreulichsten Nachrichten des Besuchs sind definitiv, dass es allen Kindern gut geht und alle gesund sind. Die Kinder zeigten Mondi gegenüber so viel Dankbarkeit für all die Arbeit und Mühen des Vereins. Zu sehen, wie toll sich alle vom Kindesalter über die Jahre hinweg zu jungen Erwachsenen heranentwickelt haben, ist mit das größte Geschenk und zeigt, dass sich unsere Arbeit in Deutschland mehr als lohnt.

Nähwerkstatt
Weitere positive Nachrichten gibt es zum Projekt unserer Nähwerkstatt zu berichten: die Leiterin Island Edouard des Projekts berichtet Mondi über die tollen Entwicklungen des Projekts. Inzwischen lernen mehr als 30 Personen in der Nähwerkstatt, unter welchen zum Teil auch externe Teilnehmer:innen dabei sind. Es wurden bereits mehrere einzigartige Stücke produziert und es stehen weitere Anfragen an.

Aktuelles
Während Mondis Aufenthalt hat auch ein Sommerferien-Camp für die Kinder im Waisenhaus stattgefunden. Dabei konnten die Kids an den verschiedensten, kreativen Angeboten rund um Tanz, Musik und Theater teilnehmen.

Weniger erfreuliche Nachrichten beschert die aktuelle Lage rund um die Inflation in Haiti. Durch eine Inflation von 30% hat sich das Leben für alle Menschen in Haiti extrem verteuert. Die meisten Menschen können diesen Preisanstieg nicht abfedern und leiden extrem darunter. Auch wir im Waisenhaus merken diese finanzielle Entwicklung. Diese gestiegenen Lebenshaltungskosten zeigen wiederum auf, wie wichtig zukünftig die Investition in die eigene Landwirtschaft ist. Hinsichtlich dieses Themas erarbeitet momentan das Team in Deutschland gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen vor Ort ein nachhaltiges und langfristiges Konzept.

Zusammenfassend war Mondis Reise nach Haiti für den Verein sehr erkenntnisreich. Sich ein eigenes Bild über die Lage vor Ort zu machen, war nach den letzten Jahren mehr als notwendig. Wir sind vor allem dankbar dafür, dass es allen Kindern wirklich gut geht. Das ist für uns das Hauptaugenmerk, denn schließlich sind unsere Kinder das Herz unseres Projektes.