Bericht November 2020

Liebe Fonmeh-Freunde, Interessierte und Spender,
DANKBARKEIT ist etwas, was wir als Verein zeigen wollen, auch in schwierigen Zeiten, weil auch das Schwerste
im Leben trotzdem positive Lektionen für uns bereithalten kann.

Corona-Pandemie
Unseren Kindern und Mitarbeitern geht es bis jetzt ganz gut; wir hatten im Heim keinen einzigen Coronafall. Weil sich die Kinder fast den ganzen Tag draußen bewegen, war die Gefahr der Ansteckung für sie auch nicht hoch.
In Haiti wurden bis zum 11. November 9.137 Corona-Fälle gemeldet, davon 232 Verstorbene; das ergibt eine
Sterberate von 2,54 %. Zum Vergleich: In Deutschland lag sie bei 1,64 % und in Italien bei 4,21 % (Quelle: Johns
Hopkins University & Medicine). Haiti ist gut weggekommen, und man ist dort seit Juni zum normalen
Leben zurückgekehrt. Dieses Jahr hatte Haiti – außer Corona und politischen Problemen – glücklicherweise „nur“ mit Hochwasser zu kämpfen. Dabei hat uns die neu gebaute Mauer geholfen die Wassermassen umzuleiten. Somit sind wir glimpflich davongekommen.

Gesundheit
Es ist uns gelungen, eine Ärztin zu finden, die alle Kinder untersucht hat. Sie wird dies auch weiterhin ehrenamtlich in regelmäßigen Abständen tun. Diese gesundheitlichen Untersuchungen haben trotzdem Kosten
verursacht, weil Medikamente und auch Zahnbehandlungen nötig wurden. Doch wir haben das gerne investiert,
um unsere Kinder gesund zu erhalten.

Schulausbildung und Studium
Die Kinder haben das Schuljahr bis jetzt gut überstanden: Kein Kind musste das Jahr wiederholen, und erfreulicherweise haben sechs das Schuljahr sogar mit einer Note 1 abgeschlossen. Homeschooling hat bei
unseren Kindern offenbar sehr gut funktioniert. Die Schüler, die sehr gut sind, haben die Schwachen unterstützt, und zusätzlich hatten wir einen Privatlehrer engagiert, der sie sehr gut gefördert hat. Das war bisher unser bestes Schuljahr! Sehr dankbar und stolz sind wir auch auf unsere Mitarbeiter, die dort einen super Job gemacht haben.
Zwei Kinder, Obède und Jean, haben vor Kurzem die Abiturprüfungen abgelegt. Ob sie bestanden haben, wissen wir noch nicht, aber beide haben ein sehr gutes Gefühl. Obède will Bauingenieurswesen studieren und Jean Zahnmedizin. Beide werden in die Hauptstadt Port-au-Prince gehen, um einen Studienplatz zu finden. Ob sie dafür geeignet sind, wird mit einem Eignungstest geprüft.
Das ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Waisenheims: Kinder von der Straße bis zum Abitur begleiten zu dürfen bereitet uns große Freude und wir sind stolz darauf. Aber vor allem sind wir dankbar: Das alles haben wir EUCH zu verdanken. Ohne eure finanzielle Hilfe und die damit verbundene Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen! DANKE, dass ihr uns Vertrauen schenkt, und DANKE, dass ihr uns weiterhin unterstützt.
Momentan sind wir auf der Suche nach einer Wohnung für die beiden Jungs in der Hauptstadt. Bis jetzt sind die
Preise für eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung mit rund 550 Euro dort fast genauso hoch wie in einer deutschen
Kleinstadt. Das Studium der beiden wird uns ca. 12.000 Euro jährlich kosten. Das sind ganz andere Beträge als zur Schulzeit in Les Cayes mit ca. 25.000 Euro für alle Kinder. Wir suchen deshalb dringend Spender speziell für diese beiden Studenten. Es wäre klasse, wenn sich ein paar weitere finden würden, die sie gezielt unterstützen.

Zusatzangebote
Die durch uns angebotenen Sonderkurse wie Nähen, Musik und Hauswirtschaft werden fortgeführt. Auch in
diesem Bereich wollen wir im kommenden Jahr mehr investieren, um den Kindern möglichst viel mit auf ihren
Weg zu geben. Selbstversorgung Besonders erfolgreich war heuer unsere kleine Landwirtschaft: Gemüse und Obst – Mais, Kürbis, Spinat, Gurken, Melonen, Bananen, Mangos, Papaya und vieles mehr – wird nunmehr angebaut. Zudem haben wir eine Hühnerzucht angelegt und halten auch eine Kuh, ein Schwein, Fische, Enten und Tauben. Es ist unglaublich und macht uns große Freude zu sehen, wie toll Kinder und Angestellte dabei mitwirken.

Selbstversorgung
Besonders erfolgreich war heuer unsere kleine Landwirtschaft: Gemüse und Obst – Mais, Kürbis, Spinat, Gurken, Melonen, Bananen, Mangos, Papaya und vieles mehr – wird nunmehr angebaut. Zudem haben wir
eine Hühnerzucht angelegt und halten auch eine Kuh, ein Schwein, Fische, Enten und Tauben. Es ist unglaublich
und macht uns große Freude zu sehen, wie toll Kinder und Angestellte dabei mitwirken.

Renovierungen
Unser Haus schon nun fast zehn Jahre, und so fällt bereits Renovierungsarbeit an: Die Stromleitungen mussten
neu verlegt werden, nachdem es immer wieder Probleme mit dem Stromkreis gab. Auch die Toiletten mussten erneuert werden, weil einiges kaputt war.

Kosten
Insgesamt wurden – wie 2019 – rund 10.000 Euro monatlich nach Haiti überwiesen; davon etwa 10 % für die Gehälter der Mitarbeiter. Sehr dankbar sind wir für unsere Ehrenamtlichen in Haiti und in Deutschland, die sich unermüdlich für die Kinder einsetzen. Der Verein gibt im Durchschnitt ca. 250 Euro pro Monat für Verwaltungskosten aus. Dazu gehören: Druckerzeugnisse (wie Patenberichte, Briefbögen), EDV (wie
die Programmlizenz für die Vereinsverwaltung), Porto und Versand, Bankgebühren (sind in Haiti sehr hoch).
Wir prüfen immer wieder, wie wir Kosten reduzieren können.
So haben wir beispielsweise Sammelüberweisungen eingeführt und konnten dadurch rund 350 Euro jährlich einsparen. Es ist uns sehr wichtig, die Verwaltungskosten niedrig zu halten, um möglichst 📈 viel Geld nach Haiti schicken zu können. Alle Vereinsmitglieder arbeiten ehrenamtlich und auch ohne Aufwandsentschädigung. Leider müssen wir dieses Jahr dennoch auf unsere Rücklagen zurückgreifen, da wir bis jetzt deutlich weniger eingenommen haben, als wir ausgeben mussten. 📉 Noch mehr Sparen ist also angesagt: Beispielsweise kostet der Versand der Berichte auf dem Postweg alljährlich rund 1600 Euro. Mit Ihrer Hilfe können wir die Kosten reduzieren, indem auch Sie uns Ihre E-Mail-Adresse mitteilen, damit wir künftig noch mehr Berichte günstig per E-Mail verschicken können.

Zukunft
Das Corona-Jahr hat uns im Verein gezeigt, was wir gut gemacht haben, aber auch was wir unbedingt ändern
müssen, um den Verein und damit unser Projekt krisensicherer zu machen. Die Erfahrungen haben uns
gelehrt, wie wir für mehr Stabilität sorgen können:
🌽 die Landwirtschaft in Haiti stärken – und damit die Eigenversorgung,
🇷 mehr ehrenamtliche Mitarbeiter in Deutschland finden – vor allem Französisch sprechende, die auch in Haiti agieren können,
👫 mehr Spender finden, die regelmäßig – wenn auch kleine Beträge – spenden und damit die Planbarkeit der Einnahmen erhöhen,
💶 mehr Rücklagen bilden, denn bis jetzt haben wir erst 20.000 Euro.

Schwierige Lage
Leider konnten wir pandemiebedingt heuer nicht nach Haiti fliegen, doch wir hoffen, dass dies nächstes Jahr
wieder möglich ist. Vor allem, weil die Erweiterung des Heims, das Jungenhaus, noch aussteht und wir vieles
nur vor Ort regeln können. Die Realisierung ist dringend notwendig, damit den Bedürfnissen der männlichen
Jugendlichen Rechnung getragen wird. Ein herzliches DANKE an EUCH, unsere Freunde, Paten, Unterstützer und Sponsoren aus Kirchengemeinden, Schulen und Vereinen, die uns finanziell unter die Arme greifen und für uns beten. Ohne euch alle wäre diese Arbeit nicht möglich und wir könnten die Zukunft unserer Kinder nicht so positiv gestalten wie bisher. Wir wünschen euch eine gesegnete Adventszeit und viel Gesundheit, Zuversicht und Gottes Segen für das kommende Jahr.


Mit herzlichen Grüßen
euer Mondi Benoit
1. Vorsitzender FONMEH e.V.