Bericht Dezember 2021

Hilfe zum Wiederaufbau: Wir packen einen Container!

Liebe Fonmeh-Freunde,
Leben heißt nicht zu warten, dass der Sturm vorüberzieht, sondern zu lernen, im Regen zu tanzen. Der Spruch wird für uns immer wichtiger in dieser besonderen Zeit. Was sehen wir, wenn wir jetzt, nach 11 Jahren mit unserem Waisenheim zurückschauen? Wir hatten es in dieser Zeit wiederholt und sogar im wahrsten Sinne des Wortes mit Stürmen zu tun. Doch ist es nicht nur bei Stürmen geblieben, sondern uns wurde förmlich der Boden unter den Füßen weggezogen durch Erdbeben, sodass wir zum Tanzen plötzlich auch das Fliegen lernen mussten. Das Schöne an der Geschichte ist, dass viele Fonmeh-Freunde mit uns tanzen, mit uns fliegen.

Ohne euch an unserer Seite wären wir in manchem dieser Lebensstürme verloren gewesen. Deshalb wollen wir euch hier danke sagen! Danke, dass ihr in diese immer ungewisse Zukunft mitgeht. Außergewöhnliche Zeiten verlangen außergewöhnliche Aktionen. Viele von euch haben für unsere Waisenkinder und die Familien im Umland, die Hab und Gut im Erdbeben verloren haben, ganz außergewöhnliche Aktionen ins Leben gerufen: Etwa bei einer Geburtstagsfeier auf Geschenke verzichtet und lieber die Gäste für unsere Kinder spenden lassen. Oder bei Trauerfeiern die Gäste daran erinnert, dass es uns hier in Deutschland trotz allem sehr gut geht und wir deshalb im Andenken an die Verstorbenen für die Waisenkinder spenden mögen. Großartige Aktionen, die uns sehr geholfen und uns tief berührt haben. Vielen Dank dafür! Sie ermutigen uns, diese Arbeit fortzuführen.

Wir sind sehr dankbar.
Wir können dankbar sein, dass wir nicht wissen, wie es weitergeht. Denn diese Sorgen würden uns erdrücken, reichen doch die von heute schon vollkommen aus. Wer hätte gedacht, dass wir innerhalb so kurzer Zeit mit dem Waisenhaus so viele Jahrhundertkatastrophen erleben müssen? Immer wieder von vorne anzufangen hätte uns auch entmutigen können. Doch mit euch an unserer Seite fühlen wir uns nicht allein. Eure große Menschenkette ermutigt uns, auch die neuen Stürme zu überstehen, daraus zu lernen, daran zu wachsen. Und wieder zu tanzen!
Wir sind sehr dankbar, dass wir trotz der Katastrophen in Deutschland und überall auf der Welt den Opfern des August-Erdbebens in Haiti zur Seite stehen konnten. Die Menschen dort waren oft so überwältigt von unserer Hilfe, dass manche vor Dankbarkeit geweint haben. Viele Eltern konnten das Schulgeld für ihre Kinder nicht mehr aufbringen; wir haben dank euren Spenden einige der schlimmsten Fälle auf uns genommen und das Schulgeld für diese Kinder bezahlt.
Die Lage ist immer noch sehr schlimm und viele Kinder müssen weiterhin zu Hause bleiben. Aber wir bleiben dran, um auch diese Härtefälle aufzuspüren und zu helfen, wenn wir die Möglichkeit haben. Es ist für ein Land extrem schlimm, wenn Kinder wegen schwieriger Umstände keine Schulbildung bekommen können. Was soll aus diesen Kindern werden? Was soll aus einem Land mit solchen Erwachsenen werden? Danke, dass ihr mithelft, die größte Not zu lindern.

Wie sieht es jetzt im Waisenheim aus?
Seit dem Erdbeben haben wir große Schäden am Haus. Doch trotz allem sind wir dankbar, dass die Kinder nur kleine Verletzungen hatten, so dass alle äußerlichen Wunden längst verheilt sind. Am Haus ist leider so viel zerstört, dass Kinder und Mitarbeiter bis vor kurzem in einem provisorischen Zelt gelebt haben. Großraumzelte gibt es aber seit dem Erdbeben nicht mehr zu kaufen. Wir hadern mit uns, dass wir nicht genug vorgesorgt haben. Weil die provisorischen Zelte kaum Sonne und Regen aushalten, leben Kinder und Mitarbeiter zurzeit trotz der Schäden im Erdgeschoss des Hauses.
Leider geht in Haiti alles extrem langsam voran. Eine deutsche Organisation vor Ort wollte uns mit der Hausrenovierung helfen, aber leider war es ihnen bis heute nicht möglich, da sie offenbar extrem überlastet sind. Letztendlich haben wir das Problem selbst in die Hand genommen und hoffen, die Schäden bald zu beseitigen. Einige Mauern werden abgetragen und neu gebaut, und auch das Dach im ersten Stock muss wahrscheinlich abgerissen werden. Um diese Arbeit umzusetzen, muss das Haus komplett leer sein, und da wir immer noch keine Zelte haben, hat diese Anschaffung Priorität. Als ersten Schritt planen wir, einen Container nach Haiti zu schicken. Dazu später mehr.

Wie geht es mit der Schule weiter?
Es ist sehr erfreulich, dass kein Kind in der Schule sitzen geblieben ist. Die politische Situation war für das Land eine große Zumutung, und auch deswegen konnten viele Schulen nicht normal funktionieren. Corona war dort wenig präsent, da die anderen Probleme viel größer waren.
Nach dem Erdbeben sind viele Schulen zerstört worden, so dass der Unterricht unter Planen stattfindet und bei Regen sofort aufhören muss. Auch in diesem Bereich wollen wir manche Schule unterstützen, damit sie funktionieren kann. Zudem sollen Kinder aus finanziell schwachen Familien weiterhin in der Schule bleiben können. Wir tun unser Bestes, auch wenn es wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein zu sein scheint – denn auf jeden Tropfen kommt es an.

Sorgen machen uns die Studenten, die in der Hauptstadt sind, da wegen des politischen Chaos das Studienjahr sehr ungewöhnlich für sie war. Auch sie wollen wir unterstützen, damit sie ihren Weg gehen können.

Wie geht es mit unserem Haus weiter?
Wie oben beschrieben, ist das Erdgeschoss mit Einschränkungen bewohnbar. Es ist keine Mauer eingestürzt, aber die Schäden im ersten Stock sind sehr groß. Baumaterialien sind kaum vorhanden und was man findet, ist extrem teuer für uns. Dennoch muss eine Lösung her.

Wir schicken einen 20-Fuß-Container nach Haiti.
Wie könnt ihr uns helfen?
Dank der Firma Maersk (eine dänische Unternehmensgruppe im Bereich Logistik und Transport), der gemeinnützigen Organisation Charity Cat (aus Mitarbeitern der Firma Puma) und der Evangelikalen Baptistischen Kirche MEBSH in Haiti können wir einen Container kostenlos nach Haiti schicken. Das ist uns eine große Hilfe, weil wir damit Zelte und Baumaterialien hin transportieren können.

Hier ist eine Liste mit weiteren Sachen, die wir brauchen:

BaumaterialienZement, Baustahl, Fliesen, Laminat, Holz, Farbe, Dachblech, Dübel, Sperrholz, Akkubohrmaschine, Laminatschneidemaschine
Gebäudehülle und ElektrikTüren, Fenster, Pinsel, Glühbirnen, Solarlampen, Stecker, Klingel, Kabel
SanitärWaschbecken, Toiletten, Armaturen, Fliesen, Abschlussleisten, Fliesenschneider, Werkzeug
MöbelSofas, Stühle, Tische, Regale, Schränke, Kleiderschrank, Betten
KüchenelementeKüchenschrank, Kühlschränke, Backformen, Teller, Löffel, Gabeln, Messer, Töpfe, Schöpfer
SchulsachenHefte, Stifte, Lineal, Schulranzen
BüroartikelLaptop, Computer, Drucker, Handy, Kamera, Beamer, Leinwand, Schreibtische, Stühle, Stehlampe, Wanduhr, Ventilator, Scheren, Papierschneider, Kleber
GartenGartenschere, Schubkarre, Rasenmäher, Mülltonne
NähwerkstattNähmaschinen, Scheren, Tische, Stühle usw.
HygieneartikelZahnbürsten, Zahnpasta, Deo, Seife, Handtücher, Pflaster, Nagelzange, kleine Spiegel, Kämme, Haarschneider
Artikel des täglichen BedarfsSommerkleidung, Schuhe, Käppi, Geldbeutel, Taschen usw.
SpielsachenTrampolin, Bälle, Kartenspiele, Würfel
MusikKeyboard, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Soundanlage, Trompeten, Saxophon, Tuba, Horn, Posaunen, Klarinetten, Flöten
TransportmittelFahrräder
SonstigesFernseher, SAT-Schüssel, Kabel, Anschlüsse, Receiver, Bügeleisen, Stromgenerator, Megafon, Taschenlampe, Betten, Matratzen, Zelte, Schlafsäcke, Isomatten

Kursiv Markiertes wird wir auf jeden Fall gebraucht. Die restlichen Sachen können nur mit, soweit Platz im Container ist. Wenn ihr uns unterstützen wollt, kontaktiert bitte Mondi. Alle Sachspenden müssen bis 15. Januar 2022 bei Mondi sein.

Wir danken euch schon jetzt für all eure Hilfe und wünschen euch eine gute und erholsame Advents- und Weihnachtszeit. Möge die Botschaft der Weihnachtszeit euch Frieden und Zuversicht in eure Herzen bringen. Danke für alles!
Mit herzlichen Grüßen, auch von unseren Kindern und den Mitarbeitern in Haiti und Deutschland

Euer Mondi Benoit
1. Vorsitzender FONMEH e.V.
Ringstraße 20A
86836 Klosterlechfeld
mobil: 0176 3461 0157
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